Warum die Autohersteller Kooperationen brauchen

 

Auf den ersten Blick scheint der europäische Automarkt hart umkämpft. Nirgendwo auf der Welt streiten so viele Marken um die Gunst der Kunden, auf keinem Flecken der Erde sitzen so viele Autokonzerne mit globalem Anspruch. Doch das trügt: Unter den vermeintlich harten Konkurrenten sind Kooperationen absolut üblich und legal.

Auch die Massenhersteller sind auf Kooperationen angewiesen, sogar der Weltmarktriese Toyota. Der Kleinwagen Aygo wird in Europa zu selten verkauft, um dafür ein lokales Werk aufzubauen. Darum kooperiert Toyota gemeinsam mit dem französischen PSA-Konzern: Beide teilen sich die Produktionskapazitäten im tschechischen Kolín. Dort laufen neben dem Japaner auch der Peugeot 107 und der Citroën C1 vom Band.

Meist haben solche Kooperationen vor allem ein Ziel: Kosten zu sparen. Durch die Allianzen werden Skaleneffekte, also Größenvorteile geschaffen. „Durch die Kooperationen ist auch ein deutlich schnelleres Wachstum möglich“, sagt Autoexperte Dudenhöffer. „Aus eigener Kraft zu wachsen, dauert in der Automobilbranche mittlerweile einfach zu lange.“

Selbst bei den Zulieferern sind Allianzen keine Seltenheit: So arbeitet der Lippstädter Autozulieferer Hella, der sich der Fahrzeugelektronik verschrieben hat, eng mit der Firma Behr zusammen. Der Zulieferer aus Stuttgart stellt Klimaanlagen her. Zusammen konzeptionieren, entwickeln und produzieren beide Firmen Bedien- und Steuergeräte für die Klimaanlagen. Auch hier werden durch die Allianz Kosten gespart – nicht zuletzt für den Kunden.

Daher ist trotz des Kartells kaum davon auszugehen, dass die angestrebten und bestehenden Allianzen auf Eis gelegt werden, glaubt Autoexperte Dudenhöffer. „Die Unternehmen sind in der gesamten Branche auf Kooperationen angewiesen“, sagt er. Die Firmen könnten es sich nicht erlauben, die zu beenden – schon aus eigenem Interesse. Und so lange es im Rahmen des Gesetzes bleibt, ist dagegen auch kaum etwas einzuwenden.

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