Kombiniertes Beratungskonzept für gemeinnützige Organisationen

 

Die Literatur1 unterscheidet generell zwischen zwei Beratungsansätzen (top-down und bottom-up) für gemeinnützige Organisationen:

Der sog. „Top-down-Ansatz“ impliziert eine betriebswirtschaftlich orientierte Top-Management-Beratung. Er zielt auf die Bereitstellung von Fachexpertise für das Management ab, damit dieses die Organisation besser steuern und umgestalten kann (Expertenberatung). Die Zielsetzung dieses strategischen Ansatzes besteht in der Schaffung einer optimalen Struktur bzw. eines effizienten Organisationsmodells.

Der sog. „Bottom-Up-Ansatz“ geht den umgekehrten Weg; hier stehen die Organisationsmitglieder im Vordergrund. Ihr Wissen und ihre Vorstellungen sollen erfasst werden und dem Management Möglichkeiten zur Veränderung aufzeigen. Das Organisationsmodell stellt demzufolge ein Gemeinschaftswerk dar, welches die Fähigkeiten der Mitarbeiter/innen bestmöglich zur Geltung bringt.

Überspitzt formuliert stehen sich somit die Thesen „Keine Strukturen um Menschen herum bauen“ und „Der Mensch steht im Mittelpunkt der Beratung“ gegenüber. Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile und spiegeln das Spagat zwischen Wettbewerbsdruck und Sensibilität vor dem Hintergrund der gemeinwohldienlichen Organisationsziele wider.

Letztlich ist eine individuelle Non-Profit-Beratung, in Abhängigkeit von den gemeinnützigen Satzungszwecken und betriebswirtschaftlichen Herausforderungen einer Organisation, unverzichtbar. Diese sollte aus einer Kombination der erwähnten Beratungsansätze bestehen, jedoch mit unterschiedlicher Gewichtung.

[1] Vgl. etwa Suermann de Nocker/Tapken, in: Deelmann/Ockel, Handbuch der Unternehmensberatung.