KfW-Nachfolge-Monitoring Mittelstand 2023

 
 
 

Das Nachfolge-Monitoring Mittelstand von KfW Research liefert jährlich aktuelle Informationen über die Entwicklungen im Bereich Unternehmensnachfolge im deutschen Mittelstand. Laut dem "Nachfolge-Monitoring Mittelstand 2023" sollen bis Ende 2027 voraussichtlich jedes Jahr etwa 125.000 mittelständische Unternehmen im Rahmen einer Nachfolgeregelung übergeben werden. Zudem widmen sich immer mehr Unternehmer/-innen intensiv der Planung ihrer Unternehmensnachfolge. (Quelle: KfW-Mittelstandspanel, Mehrfachnennungen möglich)

Familieninterne Unternehmensnachfolgen bleiben die bevorzugte Option, wobei 57 % der Senior- Unternehmer/-innen eine Übergabe innerhalb der Familie anstreben. 43 % bevorzugen den Verkauf an externe Interessenten/-innen, während 28 % die Übergabe an interne Mitarbeiter/-innen favorisieren.

 

Derzeit gibt es jährlich nur etwa halb so viele Übernahmegründungen wie Unternehmen, die eine Nachfolge anstreben. Angesichts der demografischen Entwicklung ist zu erwarten, dass es zunehmend schwieriger wird, geeignete Nachfolgekandidaten/-innen zu finden. Im Jahr 2023 waren bereits 30 % der Unternehmerschaft 60 Jahre oder älter. Das Durchschnittsalter der Inhaber/-innen im Mittelstand liegt gegenwärtig bei über 53 Jahren.

 

Aufgrund des Mangels an Gründernachwuchs ist die Schwierigkeit, geeignete Nachfolgekandidaten/innen zu finden, mit 74 % die mit Abstand am häufigsten genannte Hürde einer Unternehmensnachfolge. Dazu kommt das Problem des Zusammenfindens, schon der Erstkontakt zwischen Unternehmen und Nachfolgeinteressierten gestaltet sich schwierig, denn es mangelt an Ansprechpartnern und überregionalen Netzwerken.

Als weitere Herausforderungen bei der Unternehmensnachfolge werden der Kaufpreis und der bürokratische Aufwand jeweils von 30 % der Befragten genannt. 28 % der Unternehmen nehmen die rechtliche bzw. steuerrechtliche Komplexität als Hürde wahr und knapp jedes sechste Unternehmen (16 %) sieht in der Sicherstellung der Finanzierung durch den/die Nachfolger/-in ein Hemmnis für die Nachfolge.

 

Bis zum Ende des Jahres hegen rund 3 % aller Inhaber/-innen Stilllegungspläne.

Im Vergleich zum Vorjahr ist das Interesse möglicher Nachfolgekandidaten/-innen aus dem eigenen Familienkreis um 13 Prozentpunkte gesunken. Das fehlende Interesse von Familienangehörigen an einer Übernahme war zuletzt bei etwa zwei Dritteln (63 %) aller absehbaren Stilllegungen mit ausschlaggebend.

Bei rund jedem zweiten Unternehmen mit Stilllegungsplänen spielt das hohe Alter der Unternehmensführung eine wichtige Rolle, was aufgrund der demografischen Entwicklung absehbar war.

Weitere Gründe für Stilllegungen sind erfolglose (20 %), zu aufwendige (16 %) oder gescheiterte (6 %) Nachfolgersuchen, während 22 % der Unternehmen die Bürokratie als Ursache angeben.

 

Eine deutliche Verbesserung lässt sich beim Status des Nachfolgeprozesse erkennen, im Jahr 2023 hatten bereits 33 % der geplanten Unternehmensnachfolgen einen/-e Nachfolger/-in gefunden. Dies ist eine sehr positive Entwicklung, da Nachfolgelösungen oft an verspäteten Vorbereitungen scheitern.

Trotzdem müssen etwa 15 % der Unternehmen mit dem Scheitern ihrer Nachfolgepläne rechnen, da die Inhaber/-innen entweder noch nicht in den Prozess eingestiegen (9 %) sind oder bisher nur Informationen gesammelt haben (6 %).

 

Die Nachfolgeplanung im Mittelstand ist ein komplexer Prozess, der eine sorgfältige Planung, Vorbereitung und Durchführung erfordert. Angesichts der zentralen Rolle des Mittelstands in der Wirtschaft ist es entscheidend, dass sich Unternehmen frühzeitig mit dem Thema auseinandersetzen. Es wird empfohlen, mindestens drei Jahre vor der geplanten Übergabe mit den Vorbereitungen zu beginnen, um einen erfolgreichen Generationswechsel sicherzustellen.

 

Beratung für die Unternehmensnachfolge

Wetando Unternehmensberatung bietet umfassende Beratung für die Unternehmensnachfolge bei wichtigen Aspekten der Nachfolge, wie beispielsweise Unternehmensbewertung, Suche und Auswahl eines/-r passenden Nachfolgers/-in und Finanzierung.