Beratung von Vereinen für suchtkranke Menschen

 
 


 

In Deutschland hat sich die Unterstützung von Suchtkranken in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Mit einer zunehmenden Anzahl von Betroffenen wächst auch das Netzwerk von Vereinen, die sich der Hilfe für suchtkranke Menschen verschrieben haben.

 

Sucht kann sowohl Substanzen als auch Verhaltensweisen betreffen.

Substanzabhängigkeiten wie Alkohol, illegale Drogen, Nikotin und verschreibungspflichtige Medikamente führen oft zu schweren körperlichen und psychischen Schäden. Verhaltenssüchte, wie Glücksspiel, Essstörungen, Internetsucht, Kaufsucht und Sexsucht, sind durch zwanghaftes Verhalten geprägt und beeinträchtigen das Leben der Betroffenen erheblich. Ein wachsendes Problem sind technologiespezifische Süchte, wie Social Media- und Videospielsucht, die besonders bei jungen Menschen das tägliche Leben und soziale Beziehungen negativ beeinflussen.

 

Laut einem Bericht des Bundesministeriums für Gesundheit verursachen Drogen und Suchtmittel in Deutschland erhebliche Probleme. Studien (insbesondere Epidemiologischer Suchtsurvey 2021) zeigen, dass 11,6 Millionen Menschen rauchen, 1,6 Millionen alkoholabhängig sind und 2,9 Millionen problematisch Medikamente konsumieren. Rund 1,3 Millionen Menschen haben einen riskanten Umgang mit Cannabis und anderen illegalen Drogen, ebenso viele leiden an einer glücksspielbezogenen Störung (Glücksspiel-Survey 2021). Zudem sind etwa 560.000 Menschen in Deutschland von exzessiver Internetnutzung abhängig.

 

Alle Suchtformen haben gravierende gesundheitliche und soziale Folgen. Vereine für Suchtkranke bieten vielfältige Unterstützungs- und Beratungsleistungen an.

Ein wichtiger Aspekt der Vereinsarbeit ist die Prävention. Viele Vereine setzen sich dafür ein, die Öffentlichkeit über die Risiken von Suchtverhalten aufzuklären und frühzeitig präventive Maßnahmen zu ergreifen. So bieten Organisationen wie die "Blaues Kreuz" oder "Guttempler" Präventionsprogramme an, die sich speziell an Jugendliche richten. Diese Programme zielen darauf ab, junge Menschen über die Gefahren von Alkohol- und Drogenmissbrauch aufzuklären und ihnen gleichzeitig gesunde Alternativen und Freizeitmöglichkeiten zu bieten. Die Aufklärung in Schulen und die Zusammenarbeit mit Jugendzentren sind hierbei besonders effektiv, um frühzeitig ein Bewusstsein für die Problematik zu schaffen.

 

Neben der klassischen Suchtberatung bieten viele Vereine begleitete Selbsthilfegruppen an, die Betroffenen in einem sicheren Umfeld den Austausch und Hilfe bei der Bewältigung ihrer Sucht und Lebenskrisen ermöglichen.

Der Bundesverband der Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe („Freundeskreise“) ist ein Dachverband bundesweiter Selbsthilfegruppen. Diese Gruppen bieten einen offenen Austausch über Sucht und damit verbundene Probleme. Neben Gesprächsgruppen organisieren die Freundeskreise auch Seminare und Freizeitaktivitäten.

Ein weiters Beispiel ist die Anonyme Alkoholiker Interessengemeinschaft e.V. (AA), die seit über 70 Jahren in Deutschland existiert und rund 1.650 Gruppen umfasst. Anonymität ist eine zentrale Leitlinie. Die Teilnahme ist freiwillig, kostenfrei und wird durch Spenden finanziert. Die AA war die erste große Selbsthilfegruppe; heute gibt es Gruppen für nahezu jede Abhängigkeit, wie Narcotics Anonymous (NA) für Drogenabhängige, Gamblers Anonymous (GA) für Spielsüchtige und Overeaters Anonymous (OA) für Menschen mit Essstörungen.

 

Ein weiterer zentraler Bereich der Vereinsarbeit ist die Wiedereingliederung in die Gesellschaft. Der Übergang von der Therapie in den Alltag ist für viele Betroffene eine große Herausforderung. Vereine wie Caritas, Diakonie und Malteser bieten Programme an, die dabei helfen, einen strukturierten Alltag zu entwickeln, den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern und stabile soziale Beziehungen aufzubauen. Spezielle Wohnprojekte für Suchtkranke bieten zusätzlich Unterstützung auf dem Weg in ein neues Leben. Ehrenamtliche begleiten die Bewohner zu Behörden- und Arztterminen, unterstützen bei Freizeitaktivitäten und helfen beim Alltagstraining, um grundlegende Fähigkeiten wie Kochen, Putzen und Körperhygiene wiederzuerlangen.

 

Die Arbeit von Vereinen für Suchtkranke ist von unschätzbarem Wert, wenn es darum geht, den Betroffenen nicht nur den Weg aus der Sucht zu ebnen, sondern sie auch langfristig in die Gesellschaft zu reintegrieren.

 

Beratung von Vereinen für suchtkranke Menschen

Wetando unterstützt Vereine für suchtkranke Menschen, indem wir ihnen helfen, ihre Strukturen zu optimieren, Angebote weiterzuentwickeln und nachhaltige Finanzierungsstrategien zu erstellen. Mit unserer Expertise fördern wir den Aufbau von Netzwerken und die Erschließung neuer Fördermittel, um die wichtige Arbeit dieser Vereine langfristig abzusichern.