Vereine zur Förderung digitaler Teilhabe

 
 
 

Digitale Teilhabe bedeutet weit mehr als Technikbeherrschung. Sie eröffnet Chancen auf Bildung, stärkt soziale Integration und ermöglicht ein selbstbestimmtes Leben. Wer digitale Medien souverän nutzt, kann Alltagsaufgaben leichter bewältigen und soziale Kontakte pflegen. Dennoch sind laut Digital-Index rund 4,2 Millionen Menschen in Deutschland noch immer vollständig offline. Eine Befragung zum Digitaltag 2025 verdeutlicht die Sorgen: 46 Prozent der Bevölkerung fürchten, mit der technischen Entwicklung nicht Schritt halten zu können, 37 Prozent fühlen sich häufig überfordert, und 16 Prozent würden lieber ganz ohne digitale Welt leben. Im Durchschnitt bewerten die Befragten ihre Digitalkompetenz lediglich mit „befriedigend“.

Um einer digitalen Spaltung vorzubeugen, fördern Bund und Länder niedrigschwellige und inklusive Angebote. Besonders im Fokus stehen ältere Menschen sowie Menschen mit Behinderungen, die spezielle Anforderungen an Technik, Sprache oder Bedienung haben. Vereine und lokale Initiativen leisten dabei unverzichtbare Arbeit: Sie schaffen Zugänge, bieten Beratung und helfen, Barrieren abzubauen.

 

Bundesweite Programme und Initiativen

Der Bundesteilhabepreis zeichnet jährlich Projekte aus, die digitale Inklusion vorbildlich umsetzen. Auch Aktionstage wie der bundesweite Digitaltag tragen zur Sensibilisierung bei. Die Initiative „Digital für alle“ macht durch zahlreiche Veranstaltungen im ganzen Land die Digitalisierung erfahrbar und rückt lokale Initiativen ins öffentliche Bewusstsein.

Mit dem „DigitalPakt Alter“, getragen von der Bundesarbeitsgemeinschaft für Seniorenorganisationen e.V. und dem Bundesfamilienministerium, entstehen bis Ende 2025 rund 300 Standorte, die ältere Menschen praxisnah an digitale Technologien heranführen. Der „Digital-Kompass“ wiederum richtet sich speziell an Menschen mit Behinderungen. Beratung in lokalen Treffpunkten, digitale Lern-Tandems und geschulte Ehrenamtliche erleichtern den Zugang. Ergänzend hat das Projekt „Digital-Kompass plus“ bis Mitte 2025 bereits tausende Standorte aufgebaut und sorgt so für eine breite Verankerung vor Ort. Auch die Stiftung Digitale Chancen leistet hier einen wichtigen Beitrag, indem sie die gesellschaftlichen Folgen der Digitalisierung erforscht und chancengerechte Konzepte entwickelt.

 

Unterstützung auf Länderebene

Viele Bundesländer ergänzen diese Maßnahmen durch eigene Programme. Bayern setzt mit „Zusammen digital“ auf eine flächendeckende Verteilung von Angeboten und unterstützt beispielsweise bei der Nutzung von Online-Banking oder digitalen Buchungssystemen. Schleswig-Holstein entwickelt mit Projekten wie DiKomBi60+ Lernformate, die gezielt auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten sind. Nordrhein-Westfalen ermöglicht mit „Digitale Türen öffnen“ allen Interessierten den niedrigschwelligen Einstieg in die digitale Welt.

In Baden-Württemberg vernetzt das „Netzwerk Seniorinnen und Senioren im Internet“ seit Jahren regionale Akteure und unterstützt durch lokale Angebote wie die des Stuttgarter Amts für Soziales und Teilhabe, das ältere Menschen mit geschulten Digital-Helfenden begleitet. Sachsen verfolgt mit „Gemeinsam Digital 2“ an der TU Dresden einen praxisnahen Ansatz: Mehr als hundert ehrenamtliche Technik-Botschafter beraten in neun Regionen zu Geräten, Onlinebanking oder Videotelefonie und schaffen durch persönliche Begegnungen große Akzeptanz. Hessen setzt auf ein Netzwerk von über 400 „Di@-Lotsen“, die Grundlagenwissen vermitteln, während Berlin mit dem „Seniorennetz Berlin“ der AWO älteren Menschen Teilhabe und Selbstbestimmung im digitalen Raum ermöglicht.

 

Wirkung vor Ort

Im Mittelpunkt stehen Schulungen und Workshops, die grundlegende Fähigkeiten im Umgang mit PC, Smartphone und Internet vermitteln. Ergänzend bieten Lerncafés, Sprechstunden oder Technik-Botschafter individuelle Unterstützung. Diese Angebote richten sich vor allem an ältere Menschen und sozial Benachteiligte, die ohne Hilfe Gefahr laufen, ausgeschlossen zu werden.

Der Ansatz ist klar: Digitale Technologien sollen niemanden zurücklassen, sondern neue Chancen eröffnen, Selbstständigkeit stärken und Lebensqualität verbessern. Dass dieses Engagement Wirkung zeigt, beweisen Projekte wie die Technik-Botschafter in Sachsen, die durch persönliche Nähe und praxisorientierte Begleitung spürbare Veränderungen im Alltag ermöglichen.

 

Beratung durch wetando

wetando unterstützt Sie bei der Umsetzung von Projekten zur digitalen Teilhabe. Wir identifizieren passende Förderprogramme, bauen Kooperationen auf und entwickeln inklusive Formate, die Ihre Zielgruppen erreichen. Durch die Vernetzung mit lokalen Partnern wie Volkshochschulen oder Gemeindeprojekten entstehen nachhaltige Strukturen. Zudem erstellen wir fundierte Inhalte für Ihre Kommunikation – transparent, aktuell und zielgruppengerecht.

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