Am 21. Juli 2025 hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend den Förderaufruf für das ESF-Plus-Modellprogramm „DigiWohl“ – Stärkung sozialer Dienste der Freien Wohlfahrtspflege mittels Digitalisierung veröffentlicht. Ziel ist es, soziale Dienstleistungen für unterschiedliche Zielgruppen – etwa Familien, ältere Menschen, Geflüchtete oder Menschen mit Behinderung – fit für das digitale Zeitalter zu machen: effizient, niedrigschwellig und inklusiv.
Programmansatz
Die Freie Wohlfahrtspflege steht mit über zwei Millionen Hauptamtlichen und rund drei Millionen Ehrenamtlichen vor tiefgreifenden Herausforderungen – darunter der demografische Wandel, Fachkräftemangel und steigende Anforderungen. Gleichzeitig eröffnet die Digitalisierung neue Möglichkeiten: Sie kann Abläufe vereinfachen, die Qualität sozialer Dienste verbessern und den Zugang erleichtern.
DigiWohl setzt genau hier an. Das Programm modernisiert soziale Dienstleistungen durch digitale Lösungen, fördert digitale Kompetenzen und schafft Raum für die Erprobung innovativer Ansätze. Ziel ist es, digitale Strukturen nachhaltig im Alltag von Wohlfahrtsorganisationen zu verankern.
Drei zentrale Handlungsfelder
Digitale Lösungen
Im Mittelpunkt stehen digitale Anwendungen, die soziale Dienstleistungen verbessern. Gefördert werden Entwicklung, Erprobung und Einführung solcher Lösungen – ebenso wie der Aufbau notwendiger technischer Infrastruktur. Beispiele sind Kommunikationstools, E-Learning-Plattformen oder Chatbots, die Routineaufgaben automatisieren.
Organisatorische und soziale Einbettung
Das zweite Handlungsfeld stärkt die digitale Handlungssicherheit durch gezielte Kompetenzentwicklung der Mitarbeitenden – etwa durch Schulungsprogramme. Ebenso unterstützt DigiWohl Organisationen bei der Entwicklung eigener Digitalisierungsstrategien und setzt auf partizipative Technikgestaltung, bei der Mitarbeitende aktiv eingebunden werden.
Nutzerorientierung und Wirkung
Im Fokus stehen digitale Angebote, die an den Bedürfnissen der Zielgruppen ausgerichtet sind und digitale Teilhabe ermöglichen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei Gruppen mit eingeschränktem Zugang zu digitalen Angeboten.
Förderung im Überblick
Gefördert werden gemeinnützige Träger der Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland die mit innovativen Digitalisierungsprojekten interne Prozesse optimieren oder neue Formen sozialer Unterstützung entwickeln möchten. Voraussetzung ist, dass das Projekt alle drei Förderbausteine integriert: technische Innovation, organisatorische Einbettung und digitale Befähigung.
Pro Projekt und Jahr können zwischen 50.000 und 300.000 Euro bewilligt werden – eine verlässliche Finanzierungsgrundlage für ambitionierte Digitalisierungsprojekte im sozialen Bereich.
Die Projektlaufzeit beträgt 12 bis 36 Monate im Zeitraum vom 1. Januar 2026 bis 31. Dezember 2028. Die Förderung umfasst bis zu 90 Prozent der förderfähigen Ausgaben, der Eigenanteil liegt bei mindestens 10 Prozent. Die Gesamtausgaben – inklusive Eigenanteil – müssen mindestens 200.000 Euro betragen und die Gesamtfinanzierung muss von Beginn an gesichert sein.
Förderanträge können vom 21. Juli bis 15. September 2025 (15 Uhr) über das elektronische Förderportal Z-EU-S eingereicht werden.
Ausblick
DigiWohl ist ein wichtiger Schritt, um soziale Dienste zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Es unterstützt die Freie Wohlfahrtspflege dabei, den digitalen Wandel aktiv mitzugestalten – inklusiv, nachhaltig und wirkungsorientiert. Zugleich leistet das Programm einen Beitrag zur Umsetzung der Europäischen Säule sozialer Rechte, indem es Zugänge verbessert und digitale Kompetenzen insbesondere bei benachteiligten Menschen stärkt.
Beratung durch wetando
Sie planen ein Digitalisierungsprojekt im Rahmen von DigiWohl? wetando begleitet Sie individuell – von der Idee bis zur Umsetzung.
Wir prüfen die Fördervoraussetzungen, beraten bei der Projektkonzeption und entwickeln gemeinsam eine tragfähige Struktur mit Zeitplan, Budget und Wirkungskriterien. Auch während der Antragstellung über Z-EU-S und im Projektverlauf stehen wir an Ihrer Seite – bei Berichten, Weiterentwicklung und der Überführung digitaler Lösungen in den Regelbetrieb.
Sprechen Sie uns an – für eine erfolgreiche Antragstellung und eine starke, digitale Wohlfahrtspflege.